ANSCHLAG AUF BAKU ist ein antibritischer und antisowjetischer Propagandafilm, entstanden in der gleichgeschalteten Filmindustrie des NS-Regimes. Die Dreharbeiten von Fritz Kirchhoffs Film dauerten von 1940-42 an.
Im Jahr 1919 leitet der deutsche Ex-Offizier Hans Romberg den Sicherheitsdienst der Vereinigten Ölgesellschaft in Baku. Immer wieder kommt es zu terroristischen Anschlägen auf Ölfelder ...
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ANSCHLAG AUF BAKU ist ein antibritischer und antisowjetischer Propagandafilm, entstanden in der gleichgeschalteten Filmindustrie des NS-Regimes. Die Dreharbeiten von Fritz Kirchhoffs Film dauerten von 1940-42 an.
Im Jahr 1919 leitet der deutsche Ex-Offizier Hans Romberg den Sicherheitsdienst der Vereinigten Ölgesellschaft in Baku. Immer wieder kommt es zu terroristischen Anschlägen auf Ölfelder, die allem Anschein nach von den Engländern unterstützt und gesteuert werden, die die Herrschaft über die Ölvorkommen anstreben. Romberg ist überzeugt, dass der Engländer Forbes Drahtzieher der Terroristen ist, um die wirtschaftlichen Interessen der Briten durchzusetzen. Nachzuweisen ist ihm jedoch nichts. Die Attentate mehren sich, Baku ist in seiner Existenz bedroht.
Polizeiminister Barakoff lässt sich von Forbes überreden, Baku durch ein türkisches Expeditionskorps schützen zu lassen. Doch von englischen Agenten aufgehetzt, massakrieren sich alsbald Christen und Moslems gegenseitig. Forbes, der die Kämpfe angezettelt hat, bietet britischen Schutz an, um dem Morden in Baku ein Ende zu bereiten, und britische Soldaten besetzen die Ölfelder. Forbes rückt zum Gouverneur Bakus auf. Die Engländer scheinen am Ziel.
Doch Barakoff erkennt, dass er nur ein Spielball der Engländer war, und verbündet sich mit den Deutschen. Gemeinsam werden die Engländer aus Baku vertrieben. Forbes aber wird von Romberg selbst gestellt und zur Strecke gebracht.
Neben den Ufa-Ateliers in Babelsberg dienten rumänische Ölfelder als Drehorte für ANSCHLAG AUF BAKU. Das Großprojekt wurde sowohl von der rumänischen Regierung großzügig gefördert, als auch vom deutschen Generalstab mit Hunderten von Reitern und Infanteristen unterstützt. Aufgrund der sich ändernden politischen Lage musste der Film mehrmals umgeschnitten und zu Teilen neu gedreht werden. So gab es zunächst antisowjetische Untertöne. Als Hitler einen Pakt mit Stalin schloss, mussten diese wieder entfernt werden. Als diese Änderungen schließlich umgesetzt waren, hatte Hitler der Sowjetunion aber längst den Krieg erklärt – abermals musste umgeschnitten und neu gedreht werden. Nach diesen mehrfachen Zensurvorlagen kam es erst 1942 zur Aufführung.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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