In einer kleinen Residenzstadt stehen personelle Veränderungen vor. Der Ministerpräsident ist verstorben und der Oberhofmarschall von Gillzing möchte sein Nachfolger werden. Zuerst einmal wird der Sekretär des Verstorbenen auf einen unbedeutenden Posten als Archivar versetzt. Dieser glaubt nun, daß er seine Absicht, Else, die Tochter des Hofrats Buxbaum, zu heiraten, aufgeben muß. Ein ähnliches Sc ...
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In einer kleinen Residenzstadt stehen personelle Veränderungen vor. Der Ministerpräsident ist verstorben und der Oberhofmarschall von Gillzing möchte sein Nachfolger werden. Zuerst einmal wird der Sekretär des Verstorbenen auf einen unbedeutenden Posten als Archivar versetzt. Dieser glaubt nun, daß er seine Absicht, Else, die Tochter des Hofrats Buxbaum, zu heiraten, aufgeben muß. Ein ähnliches Schicksal erleidet auch die Baronin von Windegg, die sich bald gesellschaftlich kaltgestellt fühlen muß, nachdem ihr früher nachgesagt wurde, sie habe nahe Beziehungen zu dem Verstorbenen gehabt. Es gelingt ihr, Gillzing in den Glauben zu versetzen, ein Paket, das sie in seiner Gegenwart dem Archivar Dr. Weber aushändigt, enthalte die Tagebücher des Verstorbenen. Jedermann denkt nun darüber nach, ob er vielleicht erwähnt sei und dadurch kompromittiert sein könnte. Dr. Weber als Archivar erhält das ominöse Paket zur Aufbewahrung, und er und die Baronin werden wieder zu umworbenen Persönlichkeiten. Durch einen Einbruch wäre beinahe herausgekommen, daß das Paket statt der Tagebücher einen dicken Lexikonband enthält, aber alles geht gut, und die Baronin übergibt die "Tagebücher" großzügig dem Feuer im Kamin. Alle, die sich verdächtigt fühlen, haben inzwischen voller Unruhe über ihre Verfehlungen gesprochen und sich auf diese Weise einander gegenüber bloßgestellt. Dr. Weber kann sein Fräulein Buxbaum heiraten, und auch die Baronin wandelt auf Freiersfüßen. Nur der Oberhofmarschall ist gescheitert und verläßt die kleine Residenz. Er zieht sich schmollend auf ein angebliches Gut zurück, von dem niemand so recht weiß, ob es dieses überhaupt gibt.
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