Das Melodram erzählt die Geschichte der jungen Jeanne Ney am Ende des russischen Bürgerkriegs 1920. Jeanne, die Tochter eines französischen Journalisten, verliebt sich während der Besetzung der Krim durch die Rote Armee in den bolschewistischen Agenten Andrej. Als ihr Vater wegen geheimer Informationen getötet wird, flieht sie nach Paris. Dort arbeitet sie in der Detektei ihres Onkels und trifft ...
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Das Melodram erzählt die Geschichte der jungen Jeanne Ney am Ende des russischen Bürgerkriegs 1920. Jeanne, die Tochter eines französischen Journalisten, verliebt sich während der Besetzung der Krim durch die Rote Armee in den bolschewistischen Agenten Andrej. Als ihr Vater wegen geheimer Informationen getötet wird, flieht sie nach Paris. Dort arbeitet sie in der Detektei ihres Onkels und trifft einige Zeit später Andrej wieder. Diesem wird allerdings von einem weißgardistischen Spitzel der Mord an Jeannes Onkel angehängt.
DIE LIEBE DER JEANNE NEY ist ein für die Produktionsfirma Ufa ungewöhnlicher Stummfilm, der in der Kameraarbeit Elemente des sowjetischen Revolutionskinos im Stile Eisensteins und Pudovkins mit dem Expressionismus deutscher Prägung mischt. Groteske Portraits und Detailaufnahmen stehen in der Montage des Films den langen, fließenden Kamerabewegungen Fritz Arno Wagners gegenüber. Auch amerikanische Einflüsse wie der unsichtbare Schnitt finden sich im Film. Er gilt als prägend für Regisseur Pabsts visuellen Stil, der auch in seinen späteren Filmen zu erkennen ist. Ilja Ehrenburg, der kommunistische Sowjetautor der Romanvorlage, wollte die Inhumanität beider Seiten, der Roten wie der Weißen Armee, zeigen, war mit Pabsts Umsetzung seines Stoffes aber nicht einverstanden.
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