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WO IST COLETTI?

Wiesbadener Premiere der digital restaurierten Fassung: Der bekannte Detektiv Jean Coletti hat es in nur 48 Stunden geschafft, einen Bankräuber dingfest zu machen. Da macht sich eine Berliner Zeitung wichtig und behauptet, der Mann wäre noch viel schneller erwischt worden, hätte man die ganze Bevölkerung an der Fahndung beteiligt. Um diesen Blödsinn zu widerlegen, setzt Coletti eine Belohnung von 100 000 Mark aus, wenn ihn einer der Amateurfahnder ebenfalls in 48 Stunden aufspürt.

Während Coletti mitten durch die Stadt spaziert, Kneipen und Kinos besucht und jede Menge Abenteuer erlebt, liefert der Film durch die vielen Originalschauplätze einen seltenen Einblick ins Berlin vor dem Ersten Weltkrieg.

Max Mack legte bei seinen Filmen stets großen Wert auf Aktualität. Dies bezog sich sowohl auf die Inszenierung als auch auf die Wahl der Genres. WO IST COLETTI? war einer der ersten deutschen Detektivfilme, ein Genre, das ab 1913 sehr beliebt wurde. „So wie in anderen Detektivfilmen der Zeit wird die moderne Technik hervorgehoben: In COLETTI springen Figuren bei Verfolgungsjagden von Autobussen auf Zeppeline […]. Auch Verkleidungen und Tricks spielen […] eine große Rolle; sie bilden bei COLETTI auch die Rahmenhandlung, da er von einer Verkleidung zur nächsten wechselt, um die Berliner in die Irre zu führen“ (Reason 2020). Der ausländische Name des Detektivs Jean Coletti sollte Assoziationen an Sherlock Holmes wecken.

Uwe Obergs Musik für Stummfilme
Uwe Oberg arbeitet als Pianist seit 1990 für das Deutsche Filminstitut und spielt im Caligari Wiesbaden, im Deutschen Filmmuseum Frankfurt als auch international Musik für Stummfilme. Seine Musik ist sowohl komponiert wie auch improvisiert, basierend auf Jazz und anderer zeitgenössischer Musik. Er gilt als einer der herausragenden deutschen Stummfilmmusiker.

Obergs Musik ist immer mehr als Illustration, seine Performances sind einzigartig. Oft begibt er sich in außergewöhnliche Klanglandschaften, verwendet Live-Elektronik, taucht die Filme in neue Sounds und holt sie so ins Heute. Er hat im Laufe der Jahre alle wichtigen Stummfilme vertont. 2007 erhielt er den hessischen Jazzpreis.

2018/19 macht er mit der Stimmkünstlerin Silvia Sauer die Musik für das Kulturfonds-Projekt KINO VARIETÉ RHEIN-MAIN. Aufführungen in 8 Städten im Rhein-Main-Gebiet.

Uwe Oberg spielte beim Goethe-Institut Skopje (Mazedonien) und Goethe-Institut Kairo. Festivals: SWR Doku-Festival, Exground On Screen, Go East!, StummFilmMusik-Festival Erlangen, Open Ohr Mainz, FilmKunst-Festival Ulm, Stummfilmtage Karlsruhe, Trier (Opening-Festival), Filmfest. Tübingen, außerdem in Warschau, Clausenburg und Hermannstadt (Rumänien) Esslingen, Gütersloh, Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Marburg, Heidelberg, Cottbus, u.a.

Musikalische Kooperationen mit Valentin Garvie (Ensemble Modern), Silke Eberhard, Rudi Mahall, Christof Thewes, dem Schauspieler Hanns Zischler und vielen anderen.

Weitere Informationen hier.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

50. Todestag Max Mack
WO IST COLETTI?
Regie: Max Mack, DE 1913, 86 min, DCP, FSK: ungeprüft, mit Hans Junkermann, Heinrich Peer, Madge Lessing
Mit Live-Musik von Uwe Oberg am E-Piano und Einführung von Filmrestauratorin Miranda Reason, Eintritt: 11€/10€ ermäßigt


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